
Im Winter braucht Ihr Kleines ganz besondere Aufmerksamkeit, denn Babys können ihre Körpertemperatur noch nicht selbst regulieren und können deswegen schnell unterkühlen oder überhitzen.
Wir zeigen Ihnen, auf welche Zeichen Sie unbedingt achten müssen, ob Ihrem Baby zu kalt oder zu heiß ist und geben verschiedene Tipps, wie Sie mit Ihrem Baby gut durch den Winter kommen – von der richtigen Kleidung über Körperpflege bis hin zur Ausstattung für Schlaf und Spaziergänge!
Warum ist Kälte und Hitze gefährlich für Babys?
Babys können ihre Körpertemperatur noch nicht gut regulieren und reagieren deswegen sehr empfindlich auf Kälte. Sie können also nicht selbstständig Wärme erzeugen, zum Beispiel durch Zittern oder durch eine Gänsehaut. Das ist bei ihnen noch nicht entwickelt. Auch der Schutz vor Überhitzen wie bei Erwachsenen durch Schwitzen funktioniert bei Babys noch nicht.
Neugeborene haben in den ersten Lebenstagen nur das „Braunfettdepot“, das sie dabei unterstützt, Wärme zu erzeugen und Wärme zu verbrennen. (Es ist ein Fettpölsterchen zwischen dem Nacken und Rücken.)
Im Vergleich zu ihrem Körpervolumen haben Säuglinge außerdem eine dreimal so große Körperoberfläche (siehe süße Babyspeckfalten), was bedeutet, dass sie viel schneller Wärme an die Umgebung verlieren. Warum wir hier extra das Überhitzen in einem Artikel über den Winter erwähnen? Weil es im Winter mindestens genauso gefährlich ist! Leider meinen es überbesorgte Eltern nämlich zu gut und packen ihr Baby im Winter viel zu warm ein. Da die Schweißdrüsen bei Babys noch kaum entwickelt sind, überhitzen sie sehr schnell. Bei einem Spaziergang durch den frostigen Winter können da rotgefärbte Bäckchen schon mal als Kältereaktion missinterpretiert werden, wobei das Baby in eine Extradecken eingepackt wird. Hält dieser Zustand länger an, kann bestenfalls ein Hitzeausschlag und im schlimmsten Fall der Plötzlicher Kindstod die Folge sein.
Ob es ihrem Baby zu warm ist, merken Sie daran, wenn es an der Haut zwischen den Schulterblättern und im Nacken leicht feucht ist. Dort kann es nämlich schon ein bisschen schwitzen.
Ob ihrem Baby hingegen zu kalt ist, werden sie zuerst an kalten Händen, Füßen und Beinchen merken. Im nächsten Schritt würde die Haut eine leicht bläuliche Farbe annehmen.

Mit Baby Zuhause im Winter
Alles, was Ihr Gemüt im Winter bedrückt, geht auch an Ihrem Baby nicht spurlos vorbei. Klar, ist damit auch gemeint, dass die Stimmung der Eltern und anderer wichtiger Bezugspersonen auf das Kleine abfärbt. Aber auch wenig Sonnenlicht sowie eine kalt-feuchte Temperatur sind solche Faktoren. Was für uns ein paar unangenehme Tage mit ungemütlicher Atmosphäre sind, ist für ein Säugling ein großer Teil seines noch so kurzen Lebens.
Kreieren Sie also in den Wintertagen eine gemütliche Umgebung und Stimmung, damit sich Ihr Neugeborenes wohl und behaglich fühlt.
Richtige Raumtemperatur für Babys im Winter
Dazu gehört eine gute Luft und angenehme Temperatur.
Stoßlüften Sie die Räume abwechselnd bestenfalls 4 Mal am Tag, während sich das Baby in einem warmen Raum ohne Zugluft befindet, bis es in dem gelüfteten Raum wieder eine angenehme Zimmertemperatur zwischen 21 und max. 24 Grad hat.
Bei diesen Temperaturen kommt ein Baby gut mit einer Strampelhose, einem Hemdchen und einem leichten Baumwolljäckchen zurecht. Wenn es gerade bewegungsintensiv spielt, kann das Jäckchen ausgezogen werden.
Achten Sie auch darauf, dass es nicht auf dem nackten Fußboden sitzt oder herumkrabbelt, außer natürlich es versteckt sich darunter eine Fußbodenheizung. Ansonsten kann sich das Kind schnell verkühlen. Eine große, gut gepolsterte Decke, welche vielleicht sogar an der Unterseite oder im Innenfutter eine Isolierschicht verbirgt, schafft für sorglose Spieleinheiten auf dem Boden die ideale Abhilfe. Der Winter bringt durch die Heizungen auch niedrigere Luftfeuchtigkeit in Innenräumen mit sich, was die Atemwege von Babys beeinträchtigen kann. Achten Sie deswegen besonders im Winter ganz penibel darauf, dass Ihr Baby immer genug trinkt und verwenden Sie einen Luftbefeuchter in der Wohnung, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
Babys Schlafplatz im Winter
Der Winter kann das Schlafmuster von Babys beeinflussen. Versuchen Sie daher, eine möglichst regelmäßige Schlafroutine beizubehalten.
Wenn das Baby im Bettchen liegt, reichen Temperaturen um die 18 Grad vollkommen aus, damit es sich wohlfühlt. Packen Sie es dabei auch im Winter auf gar keinen Fall zu warm ein. Und wir raten auch dringend davon ab, z. B. ein Schaffell oder sonstige isolierende Unterlagen ins Babybettchen zu legen. Denn wie schon oben erwähnt, ist hier die Überhitzungsgefahr sehr groß. Ein Hitzestau beim Schlafen gehört sogar zu den Risikofaktoren, welche zum Plötzlichen Kindstod führen.

Tipps für gute Laune im Winter für Eltern und Babys
Hier noch ein paar Tipps, wie man für Babys und Eltern zu gleich die Stimmung etwas besser-tricksen kann:
- Warmes, gelbes Licht hilft, den Sonnenmangel in der Stimmung auszugleichen.
- Angenehme, dezente Düfte zum Beispiel von einer Duftkerze, frisch gebackenen Plätzchen oder anderen Duftquellen, die Sie mögen, sorgen ebenfalls sofort für mehr Wohlbefinden.
- Sonnige Farben wie Gelb und Orange sorgen nachweislich für eine Ausschüttung des Belohnungshormons Dopamin im Gehirn, was die Lebensfreude steigert. Wenn Ihr Zuhause mit zurückhaltenden oder kühlen Farben dekoriert ist, dann könnten also ein paar gelbe und orange Accessoires, Kleidungsstücke und Spielsachen etwas Fröhlichkeit in den tristen Winteralltag bringen.
- Es klingt zwar etwas merkwürdig, aber auch wenn Ihnen gerade nicht danach zumute ist, bringt ein aufgesetztes breites Grinsen, welches Sie für ein paar Minuten halten, einen kleinen Launen-Booster. Diese Methode wird in der Psychologie Facial-Feedback genannt und wurde mehrfach in einem sogenannten „Bleistift-Experiment“ getestet. Aktivieren Sie also mit Ihrem superbreiten aufgesetzten Grinsen zwei bestimmte Gesichtsmuskeln (Zygomaticus major für die Mundbewegung und Orbicularis oculi für die Augen- und Wangenbewegung), dann sendet das Gehirn Signale aus, dass Sie Lächeln und logischerweise deswegen gute Laune haben müssen, sodass in Folge Ihr emotionales Erleben beeinflusst und zum positiven korrigiert wird. Mit einem Baby funktioniert das noch besser, wenn Ihr Kleines nämlich Ihr riesiges Grinsen lustig findet und ein echtes ansteckendes Baby-Gelächter ausbricht.

Mit Baby im Winter Spazieren gehen
Nur weil es draußen kalt ist, heißt das nicht, dass Ihr Baby Zuhause auf besseres Wetter warten muss. Ganz im Gegenteil! Babys (genauso wie Erwachsene) brauchen eine tägliche Portion frischer Luft und natürliches Sonnenlicht. Ist das Kind gut eingepackt, sind Ausflüge nach draußen auch noch bei minus 10 Grad problemlos machbar.
Richtige Outdoor-Kleidung für Babys im Winter
Damit Ihr Baby vor Kälte geschützt ist und ihm gleichzeitig nicht zu heiß wird, kleiden Sie es am besten in mehrere Kleidungsschichten. So können Sie es besser an verschiedene Temperaturen und Situationen anpassen, als es nur mit einer dicken Jacke möglich wäre. Wählen Sie möglichst natürliche Materialien wie Baumwolle oder Merinowolle, die atmungsaktiv und hautfreundlich sind.
Vergessen Sie auch Handschuhe, Mütze und warme Schuhe und / oder dicke Socken für die kleinen Füße nicht, damit die schnell auskühlenden Körperpartien besonders geschützt sind.
Testen Sie, wie bereits oben beschrieben, hin und wieder zwischen den Schulterblättern und am Nacken, ob es ihrem Baby nicht zu heiß ist und an Händen und Füßen, ob es friert.
Haben Sie auch bei dem Spaziergang immer ein paar Ersatzlätzchen dabei. Besonders, wenn Ihr Baby gerade viel Speichelfluss hat, kann so ein Lätzchen schon mal innerhalb von wenigen Minuten komplett durchnässt sein. Bei Kälte wird es dann schnell sehr sehr unangenehm.
Übrigens ist es auch immer sinnvoll, ein ganzes Set an Ersatzkleidung parat zu haben, wenn Sie mit Baby und Kleinkindern außer Haus gehen, wie zum Beispiel zu Besuch bei Freunden. Wird das Baby dann vom Spielen leicht verschwitzt oder verschüttet und bekleckert es sich, dann ist es schön und wichtig, es in trockene Kleidung zu befördern, bevor man wieder in die Kälte muss.
Wind- und wetterfeste Ausrüstung
Gerade im Winter ist es essenziell, dass Ihr Baby vor Wind und Regen geschützt ist. Investieren Sie daher in eine qualitativ hochwertige Babytrage oder einen Kinderwagen, die wasserdicht und winddicht sind.
Den Kinderwagen (im Gegensatz zum Kinderbettchen) können Sie bei besonders niedrigen Temperaturen oder starkem Wind auch gerne mit einer Isomatte, Styropor oder einem Schaffell isolieren. Stellen Sie sicher, dass das Baby vor allem bei Wind immer gut zugedeckt ist, aber nicht zu sehr eingepackt, damit es genug Luft bekommt und nicht überhitzt.
So können Sie Ihr Baby trotz schlechten Wetters rausbringen und gemeinsam die frische Luft und Winterlandschaft genießen.

Babys Gesundheit im Winter
Babys sind im Winter ganz besonders anfällig für Erkältungen und Grippe. Um es gut zu schützen, empfehlen wir daher, besonders auf die richtige Körpertemperatur, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, eine gute Hygiene, ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung und tägliche Frischluftzufuhr zu achten.
Trotzdem kann man es leider oft nicht vermeiden, dass der kleine Schatz krank wird und so muss schnell ein Arzt für eine effektive Behandlung aufgesucht werden.
Informieren Sie sich daher schon vorab über die Notrufnummern und das nächstgelegene Krankenhaus, welches auch Neugeborene und Babys gut behandelt kann, falls Sie schnell medizinische Hilfe benötigen.
Sie sollten außerdem natürlich grundsätzlich ein Erste-Hilfe-Set für Ihr Baby parat haben und wissen, wie Sie im Notfall Erste Hilfe leisten können. Im Winter lohnt es sich aber auch das Notfall-Set durch Mittel zu ergänzen, die dem Baby bei üblichen Erkrankungen Abhilfe verschaffen können, solang zum Beispiel die Straßen zugeschneit und nicht befahrbar sind. Lassen Sie sich dazu am besten von Ihrem Kinderarzt beraten.

Liebe und Fürsorge
Neben allen Tipps bleibt aber immer noch das aller Wichtigste, was Ihr Baby im Winter und zu jeder anderen Jahreszeit braucht, Ihre Liebe und Fürsorge. Es spürt die Wärme und Geborgenheit, was zu seinem Wohlbefinden und auch der Gesundheit beiträgt.
Auch wenn ein anstrengender Alltag, besonders im karg-grauen Winter es einen manchmal vergessen lässt – jeder Tag mit Ihrem Baby ist ein besonderer Tag.
Deswegen wünschen wir Ihnen, egal ob es regnet, schneit oder die Sonne lacht, dass Sie jeden Augenblick und die kleinen Dinge des Lebens mit Ihrem Baby und Ihrer Familie genießen können!
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